Die gleichnamige Performance am BONE Festival 2012 wurde filmisch festgehalten und eingebettet in Pieter Bruegel Bild „Die Anbetung der Könige bei Schnee“.
- Buch und Regie: Bernhard Huwiler
- Kamera: Christoph Walther, Trinipix, Nino Michel
- Schnitt: Aron Nick, Trinipix
- Musik:Katharina Weber
- Text und Sprecher: Franz Dodel
- Sounddesign und Mischung: Jakob Stoller, Audiolager
- Postproduktion: Christoph Walther, Trinipix
Filmidee, 2012: Die Performance "durch die Kunst" wird die Basis für einen Essayfilm. Durch die Montage erweitern wir das Assoziationsfeld der Performance. Die Fragmente der äusseren Handlung werden neu zusammengefügt und dramaturgisch gestaltet. Analogien zu Malerei werden hergestellt, unter anderem werden exemplarisch Bildzitate von Caspar Wolf eingeblendet. Auf der Tonebene werden Fragmente von Norbert Klassens "Gedankenaufzeichnungen zum Performance Theater" zitiert. Durch solche Analogie loten wir das Spannungsverhältnis zwischen den Medien Malerei, Aktionskunst, Film aus. Diese experimentelle Filmform verstehen wir auch als filmische Reflexion des Medium Film.
"Es kam zu einer Verzögerung der Fertigstellung des Films um etwa ein Jahr. Bei den Dreharbeiten der Performance im Dezember 2012 wurden wir überrascht, es schneite. Wir drehten natürlich trotzdem unter erschwerten Umständen. Bei der Sichtung des Materials war ich ursprünglich irritiert. Mir wurde klar, dass ich den Film nicht in ursprünglicher Form realisieren konnte, insbesondere die Bezüge zu den Landschaftsbildern von Caspar Wolf schienen mir nicht mehr passend zur winterlichen Atmosphäre der gedrehten Sequenzen. Mir wurde klar, dass ich eine neue Lösung der Einbettung des Hauptteils suchen muss.
Ich stiess dann auf das Bild „Die Anbetung der Könige im Schnee“ von Pieter Bruegel des Älteren aus dem Jahr 1567. Das Gemälde gehört zur Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur. Die Weisen aus dem Morgenland besuchen die heilige Familie in einem flämischen Dorf. Es schneit. Die Bewohner sind mit den Verrichtungen ihres Alltages beschäftigt. In der rechten vorderen Bildhälfte beispielsweise entnehmen Leute mit Kesseln Wasser aus einem Wasserloch, das sie in die Eisdecke des gefrorenen Sees geschlagen haben. Die eigentlich bedeutende Szene, die Anbetung des Jesuskindes, wird im unteren linken Bildrand abgebildet. Das Bild hat den Charakter eines Wimmelbildes. Mich interessiert bei Brueghels Gemälden das Spannungsfeld Alltagsleben – Szenen von Weltbedeutung. Für meinen Film sehe ich darin eine Metapher für das Spannungsfeld Alltag - Kunst. Diese Thematik ist ein zentrales Thema meiner Kunst. Im Prolog wird nun dieses Bild gezeigt. Der Lichtkegel einer Taschenlampe tastet das Bild ab. Die Kamera folgt dem Lichtkegel. Im Off spricht der Schriftsteller Franz Dodel einen eigens zum Film geschriebenen Text."
Die Farben blau, rot und gelb sind die Grundfarben der Malerei. Die Einblendungen der entsprechend farbigen Arbeitsbekleidung der Akteure kann auch als Zitat der Bildfolge von Barnet Newman "Who is afraid of red, yellow and blue?" gesehen werden."
Alle Textfragmente: Bernhard Huwiler
Exhibitions
Kurzfilme auf Video in der Schüür in Biberstein
Schüür Biberstein, Aarau, 28.-29.05.2016
(Organisation siehe https://blackboxonline.org/index.php?id=387)
Dank an
- Philipp Bleile - Frey & Co Spenglerei Bern
- Tom Hofer - verticalwerks.ch
- Team Technik Schlachthaus
- freiwillige Feuerwehr Bern
- Staufer Muldenservice Bern
- Ropetech Seilpark Bern
- Simon Stucki
- Simon Neuhaus
- Danièle Gubler
- Thomas Weber
- Salome Streit
- Nathalie Balsiger
- Luz Gonzales
- Nick Zahnd
- Meret Huwiler
VIDEO ZU SEHEN AUF VIMEO: https://vimeo.com/595790425