**PROGR_INSIDE / OUT "Selbstporträt als Strasse"**
Kunst im öffentlichen Raum,Waisenhausplatz Bern
15. - 28. August 2005 *** Ein Kunstprojekt von KünstlerInnen aus dem PROGR_Zentrum für Kulturproduktion.

"Selbstporträt als Strasse" ist eine Kunstaktion, die auf Initiative der PROGR-AtelierkünstlerInnen Renée Magaña, Martin Wiesli, Ana Roldán, sowie Roland Lanz und Martin Möll entstanden ist. Kulturschaffende aus dem PROGR wurden eingeladen, einen bestimmten Ort oder Strasse in der Stadt Bern auszusuchen und neu zu interpretieren. Unsichtbares sollte Sichtbar, auf Übersehenes aufmerksam gemacht werden.

Die Begegnung mit Kunst kann überall stattfinden: im Museum, im Atelier, aber auch auf der Strasse, wie bei dieser Aktion. Kunst wird so zu einer neuen Erfahrung im Alltag. Den Kulturschaffenden aus dem PROGR ist es wichtig, den Blick nach aussen zu richten und der Öffentlichkeit zu zeigen, wie sie arbeiten. 27 verschiedene "Selbstporträts als Strasse" sind entstanden, die die Vielfalt des künstlerischen Schaffens der PROGR-KünstlerInnen aufzeigen.

Die Plakate wurden in einer limitierten Auflage produziert. Am Samstag dem 27. 08. 2005 findet im Rahmen des PROGR_Sommerfests eine Auktion unter der Leitung des Thuner Aktions-Künstlers Heinrich Gartentor statt. Mit dem Gewinn wird der PROGR_Betrieb unterstützt.

Für einmal sind es Kunstschaffende, die seit gestern mit 27 verschiedenen Plakaten ihre Präsenz in der Stadt manifestieren und umgekehrt die Stadt zum Thema ihrer Arbeiten gemacht haben. „Nach verschiedenen internen Projekten im PROGR wollten wir den Blick diesmal nach aussen richten, auf die Stadt, in der wir arbeiten und leben“, sagt Renée Magaña, Mitiniantin der Aktion „Inside/Out: Selbstporträt als Strasse“. Zur Beteiligung eingeladen waren alle PROGR-Kunstschaffenden, von denen sich schliesslich 27 dem Projekt anschlossen und den Vorschlag, einen bestimmten Ort oder eine Strasse innerhalb der Stadt Bern auszuwählen und neu zu interpretieren, aufnahmen. Vorgegeben waren das Format des Plakates und dass der Strassen- oder Ortsnamen darauf angebracht sein sollte.

Herausgekommen ist dabei eine spannende Vielfalt, nicht nur hinsichtlich der ausgewählten Orte, sondern auch in der Art des Zugangs und der künstlerischen Umsetzung. ... So laden einige der Plakate zum Entdecken wenig bekannter Winkel Berns ein, andere dokumentieren die temporäre Inbesitznahme exponierter Stellen, etwa rund um den Bahnhof, ...
Spannend sind die meisten Arbeiten deshalb, weil sie den persönlichen Blick der Kunstschaffenden beim Gang durch „ihr“ Bern spiegeln und somit den Charakter von Selbstporträts haben. Prägnant kommt dies dort zum Ausdruck, wo wie bei Martin Möll das eigene Quartier (Wylergut) zum Thema gemacht wurde. (...)

**Text:** Magdalena Schindler, Der Bund, 16. August 2005