**Fenstersprung**
Installation
PROGR_Zentrum für Kulturproduktion, Bern
08.05.-24.05.2008

**12e Biennale de l'Image en mouvement**
Centre pour l'image contemporaine, Genève
12.10.-16.12.2007

**Kunst Depot: art_clips .ch performativ**
Galerie II - Kunstdepot der Galerie Henze & Ketterer in Wichtrach/Bern
13.01. - 17.03.2007

**art_clips.ch.at.de - 90 Kurzvideos aus der Schweiz, Österreich und Deutschland**
ZKM, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe
14.01. - 25.03.2007

**Couleurs**
Galerie Bernhard Bischoff, Thun
11.12.04. – 29.01.2005 *** Seine projizierte Videoarbeit bei Nacht gefilmter Wohnzimmerfenster hat auf der einen Seite einen stark voyeuristischen Touch, ist auf der anderen ein sehr poetischer Beitrag zu Lichtmalerei.

**Text:** Bernhard Bischoff, Dezember 2004 *** Die Videoarbeit Tagesschau #24 des in Bern lebenden und arbeitenden Künstlers Bernhard Huwiler zeigt eine nächtliche Szene von höchster städtischer Alltäglichkeit. Die Kamera blickt reglos und mit einer merkwürdigen Unbeteiligtheit ins Fenster eines fremden Wohnzimmers.

Das zeitlose und zugleich stark komponierte Bild ist so sehr von Alltäglichkeit durchdrungen, wie es mit Ängsten aufgeladen ist. Gibt es doch kaum eine unheimlichere Vorstellung von urbaner Einsamkeit, als der nächtliche Versuch, durch den heimlichen Blick aus dem Fenster einen Augenschein vom Leben des Nachbarn zu erhalten. In diesem dunklen städtischen Lebensraum, in dem Bernhard Huwiler sich in dieser Arbeit bewegt, blickt einem in der Nacht am Fenster niemand entgegen: Die Bewohner der Wohnung, die in seiner Videoarbeit sichtbar ist, sind nicht zu sehen, doch ihre Anwesenheit ist spürbar. Sie haben das Fenster, eigentlich Schnittstelle und Grenzlinie zwischen privatem Territorium und öffentlichem Raum, und Medium des Ausblicks und der Perspektive, durch eine andere Art des Ausblicks ersetzt - durch einen virtuellen, und aufregenderen; durch denjenigen des Fernsehers.

Vom Leben dieser Menschen dringt lediglich das eigentümliche, fade Flackern des Fernsehers nach aussen; es zeichnet den Lebensraum dieser Menschen ab, ist optisches Artefakt von filmischen Erzählungen und Fiktionen, zwischen Realitäten und Parallelwelten. Der Fernseher wird zum Symbol eines Fensters zu einer Welt, in der noch etwas möglich ist; er bietet eine hoffnungsvollere Perspektive als der Blick ins dunkle Nichts. Und gerade dort steht Bernhard Huwiler - gefährlich nah, und durch den Bann des Fernsehers von den unbekannten Bewohnern trotzdem unbemerkt, nimmt er die Position des Beobachters ein, und verharrt regungslos vor der letzten Grenze, hinter der das Leben eines anderen beginnt, den man nie kennenlernen wird.

**Text:** Martin Waldmeier, 2008 *** **Bibliography**
**art_clips .ch.at.de**
3 DVD-Videos, ZKM, Zentrum für Kunst und Medientechnologie
ZKM digital arts edition, Hatje Cantz Verlag, 2006
ISBN 978-3-7757-1899-8 *** VIDEO ZU SEHEN AUF VIMEO: https://vimeo.com/637394729